Über uns

Das in Freiburg beheimatete Mietshäuser Syndikat hat zum Ziel, Immobilien dauerhaft dem spekulativen Markt zu entziehen und stattdessen durch die Bewohner*innen zu verwalten. Auf diese Art werden dauerhaft sozialverträgliche Mieten im Projekt in Gundelfingen gesichert. Dieses Prinzip wurde seit 1992 bundesweit in nun über 180 Hausprojekten erfolgreich realisiert.

ALL|MEN|DE (DIE) - BEDEUTUNG: GEMEINDEGUT, -FLUR

Der im Mittelalter entstandene Begriff Allmende beschreibt eine Form gemeinschaftlichen Eigentums, zum Beispiel von landwirtschaftlich genutzter Fläche. Der Projektname verdeutlicht unser Vorhaben, ein selbstorganisiertes Mietshaus ohne Privateigentum mit großen gemeinschaftlich genutzten Flächen - wie früher in der Allmende - zu errichten. Durch die Mitgliedschaft im Mietshäuser Syndikat sind die Mieten vor Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt geschützt. Dauerhaft sozialverträgliche Mieten sind gesichert und ein Verkauf der Immobilie ist rechtlich ausgeschlossen.

WER SIND WIR?

Wir sind eine bunt gemischte Gruppe vom Baby bis zur Rentnerin. Gemeinsam möchten wir in Gundelfingen als Projekt des Mietshäuser Syndikats ca. 22 Wohneinheiten realisieren. Das gemeinschaftliche und ökologische Zusammenleben aller Generationen ist unser Antrieb. Wir teilen ökologische und soziale Werte, sind tolerant und verstehen uns als offene Gruppe, die unterschiedliche Lebenskonzepte als Diversität und Bereicherung erlebt. Rassistische, sexistische oder faschistische Inhalte haben bei uns keinen Platz.

Was ist unsere Motivation?

Wir möchten eine Umgebung schaffen, in der Kinder miteinander und im Einklang mit den Erwachsenen verschiedener Generationen groß werden können. Wir möchten gemeinschaftlich und in einem respektvollen und achtsamen Umgang miteinander leben. Wir möchten gegenseitig Verantwortung füreinander übernehmen und uns in schwierigen Zeiten beistehen. Wir möchten voneinander lernen und teilhaben an der Lebenserfahrung der anderen. Wir möchten uns auch ganz praktisch im Alltag entlasten und gleichzeitig unsere Gemeinschaft leben, etwa durch regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten.

Wir möchten möglichst ressourcenschonend leben und zum Beispiel durch unser Konzept der kleinen Wohnungen und des Wohnungstauschs bei geändertem Bedarf ein Beispiel dafür sein, wie nachhaltiges Leben als Gruppe funktionieren kann. Wir werden viele Dinge teilen, von Räumen und Fahrzeugen bis hin zu Alltagsgegenständen, um auch so unseren Verbrauch zu reduzieren.

Es ist uns wichtig (Wohn)Raum für Menschen zu schaffen, die über begrenzte finanzielle Möglichkeiten verfügen. Der größere Anteil unserer Wohnungen wird sozial gefördert sein und damit für Menschen mit geringerem Einkommen vorbehalten sein. Außerdem halten wir mehrere Wohnungen für Menschen frei, die auf der Liste der Wohnungssuchenden der Gemeinde Gundelfingen stehen.

Welche Werte sind uns wichtig?

Wir wünschen uns, dass alle Mitglieder unserer Gemeinschaft ähnliche Einstellungen zum gemeinschaftlichen Leben und ökologischen Handeln haben und praktizieren. Das Wohl der Gemeinschaft steht oftmals vor den Bedürfnissen der oder des Einzelnen und doch versuchen wir in der Gruppe so gut es geht beides in Einklang zu bringen. Unsere Mitglieder verpflichten sich zur Mitwirkung am selbstorganisierten Leben, zum Wohnungstausch- und dem Mobilitätskonzept. Bauen und Betreiben unseres Wohngebäudes erfolgt unter ökologischen Kriterien. Wir setzen einen sorgsamen Umgang mit den Ressourcen voraus und streben ein nachhaltiges Wirtschaften an. Dazu gehören für uns auch biologisch, fair, regional und saisonal erzeugte Lebensmittel bzw. ein achtsamer Konsum generell.

Kinder gehören genauso selbstverständlich zu unserer Gruppe wie die Erwachsenen. Dadurch werden Treffen lauter und bunter und dauern manchmal vielleicht auch länger.

Wie soll die Architektur aussehen?

In der Architektur soll sich die Ausrichtung auf ein gemeinschaftliches Mehrgenerationen-Leben in großzügigen Gemeinschaftsflächen und kleinen Privatwohnungen widerspiegeln. Die Gemeinschaftsräume sollen verschiedene Bedarfe des täglichen Lebens abdecken und beinhalten, u.a. einen großen Gemeinschaftsraum mit Küche, ruhige Gemeinschaftsbereiche und einen Bewegungsraum. Die Gemeinschaftsräume und Wohnungen werden barrierefrei geplant, zwei Wohnungen sind außerdem rollstuhlgerecht und werden ergänzt durch ein gemeinsames Pflegebad. Mehr als die Hälfte der Wohnungen soll sozial gefördert und damit für Menschen mit geringerem Einkommen vorbehalten sein.

Die Größe der Wohnungen im sozialen Wohnungsbau ist vom Fördergeber vorgeschrieben und gilt bei uns sowohl für die geförderten als auch die nicht geförderten Wohnungen. Von der Gesamtgröße der Wohnungen geht ein Teil (knapp 20%) in die Gemeinschaftsflächen. Die private Wohnfläche für einen Ein-Personen-Haushalt liegt damit bei ca. 40 qm, für zwei Personen sind es ca. 50 qm, für einen Drei- Personen-Haushalt ca. 65 qm, für einen Vier-Personen-Haushalt ca. 82 qm, für fünf Personen ca. 92 qm. Darüber hinaus teilen sich viele Ein- und Zweizimmerwohnungen einen gemeinsamen Wohn-Essbereich.

Das Haus bauen wir mit einem hohen ökologischen Standard (KfW Effizienzhaus NH). Zu unserem Konzept gehören auch die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen, öffentliche Carsharing-Stellplätze auf dem Grundstück, eine gemeinsame Werkstatt, eine Lebensmittel Kooperative und gemeinsame Wasch- und Trockenräume.

Winfried Kuhs, Nona Bosse, Oliver Gerike und Volker Winkelhahn begleiten uns mit ihrem Team, jahrelanger Erfahrung und Expertise im Planungs- und Bauprozess.

Fassade
So oder so ähnlich wird die Allmende einmal aussehen

Gemeinschaft & Nachbarschaft

Wir sehen uns als soziale nach außen geöffnete Gemeinschaft in einer aktiven Nachbarschaft, in der wir unsere Gemeinschaftsräume auch für nachbarschaftliche Aktivitäten öffnen. Aktivität und Integration in die Gemeinde, gemeinsames soziales, politisches und gesellschaftliches Engagement sind unser Ziel.